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Smart-City-Monitoring zur Steuerung kommunaler Entwicklung

Die Transformation einer Stadt zu einer Smart City ist ein langfristiger Prozess, der über vielfältige Entwicklungsstufen verläuft. Um die kontinuierliche Weiterentwicklung eines urbanen Raumes zu steuern, braucht es einerseits eine Smart-City-Strategie (auch Roadmap, Masterplan oder Zukunftsentwicklungsstrategie genannt) und ein Monitoring, das die Weiterentwicklung der Smart City sichtbar, messbar und steuerbar macht. Dieser Blogbeitrag zeigt die Vorteile eines Smart-City-Monitoring, das auf einer durchdachten Strategie beruht. 

Vorteile einer Smart-City-Rahmenstrategie

Die Vision einer smarten Stadt kann nur langfristig Wirklichkeit werden. Als Dachstrategie ausgebildet, dient die Smart-City-Rahmenstrategie dazu, die verschiedenen Tätigkeitsbereiche einer Stadt zu koordinieren und auf ein gemeinsames Ziel auszurichten. In diesem langfristigen Projekt können gemäss Smart-City-Council [1] folgende positive Effekte erwartet werden:

  1. Eine Smart-City-Rahmenstrategie maximiert Synergien und minimiert Kosten: Der Blick auf das grosse Ganze kann einer Stadt helfen, Wege zu finden, um Infrastrukturen günstig zu entwickeln, Erfahrungen von woanders zu verwerten und so Kosten zu reduzieren. Dieser Aspekt wird unmittelbar spürbar durch eine bessere interne Vernetzung von Abteilungen und durch die Einsparung von ICT-Kosten.
  2. Eine Smart-City-Rahmenstrategie identifiziert die besten Anknüpfungspunkte, Stichwort: «low hanging fruits»: Die «niedrig hängenden Früchte» zu pflücken, macht Sinn. Wenn eine Stadt mit schnellen «Big Bang – Projekten» beginnt, kann sie Impulse und öffentliche Unterstützung aufbauen. Die meisten Städte verfügen bereits über Projekte und Innovationen, die gut in den Smart-City-Kontext passen. Dies gilt in besonderem Masse für engagierte und erfolgreiche Energiestädte. Es gilt, diese zu nützen, um gute Anknüpfungspunkte zu finden und frühe Erfolge zu erreichen.
  3. Eine Smart-City-Rahmenstrategie ermöglicht eine schrittweise Vorgehensweise: Mit einer Rahmenstrategie kann eine Stadt über die Zeit Schritt für Schritt vorankommen, je nach den verfügbaren Ressourcen und gesetzten Prioritäten. Dennoch wird sichergestellt, dass einzelne (Teil-)Projekte miteinander vereinbar sind, auch wenn sie zu unterschiedlichen Zeiten umgesetzt werden.
  4. Eine Smart-City-Rahmenstrategie steigert die öffentliche Unterstützung und Zusammenarbeit.
  5. Der Blick auf das grosse Ganze ermöglicht, künftige Verbesserungen in Lebensqualität (livability), Umsetzbarkeit (workability) und Nachhaltigkeit (sustainability) plastisch darzulegen und den Gesamtkontext besser kommunizieren zu können. Dies erhöht das öffentliche Verständnis, stärkt die Zusammenarbeit und eine mögliche Unterstützung und Beteiligung aus dem privaten Sektor.
    Eine Smart-City-Rahmenstrategie zieht talentierte Persönlichkeiten und innovative Unternehmen an: Städten, die eine starke Vision für eine bessere Zukunft und eine überzeugende Strategie haben, sind attraktiv für gut ausgebildete Menschen und Unternehmen, die Arbeitsplätze schaffen.
  6. Eine Smart-City-Rahmenstrategie ermöglicht Zugang zur Expertise der europäischen «Spitzenstädte»: Es gibt eine Vielzahl internationaler Projekte, insbesondere im Smart-City-Kontext, die nur in der Vernetzung von smarten Städten umsetzbar sind. Daher fördern internationale Ausschreibungen die Zusammenarbeit von Städten aus mehreren Ländern. Zu einem Smart-City-Prozess gehört die Bereitschaft, einander zu unterstützen. Der Einstieg in einen solchen Prozess ermöglicht so den Zugriff auf das Erfahrungswissen vieler Städte, die bereits erfolgreich Smart-City-Projekte verwirklicht haben.
  7. Überwindung von Hürden auf dem Weg Richtung Smart City: Eine Rahmenstrategie (Roadmap) hilft, Hindernisse auf dem Weg zu einer smarten Stadt zu überwinden. Eine dieser Hürden liegt in der menschlichen Natur: Menschen neigen dazu, auf Lösungen zu vertrauen, die sie bereits kennen. Daher begegnen sie Veränderungsprozessen oft mit einer gewissen Skepsis. In diesem Kontext kann man den Smart-City-Prozess auch als Change-Management-Prozess für Städte verstehen. Es ist daher wichtig, dass es einer Stadt gelingt, die Menschen zu inspirieren und für einen neuen Weg zu gewinnen.

Rolle und Nutzen des Smart-City-Monitoring-Systems

Der Weg zu einer smarten Gemeinde oder Stadt ist mit Fortschritten, aber auch mit Abweichungen vom Zielpfad verbunden. Beides lässt sich messen. Dazu werden Indikatoren für die Zielbereiche definiert, erhoben und ausgewertet – gesteuert durch einen online gestützten kontinuierlichen Verbesserungsprozess (KVP). Die Gemeindeentwicklung basiert so auf einem KVP , der systematisch auf die Ziele einer smarten City ausgerichtet wird. Hervorgehoben sei, dass ein Monitoring, also die Steuerung der eigenen Entwicklung, für eine Smart City unabdingbar ist. Ohne Steuerung der Entwicklung lässt sich die langfristige Zukunftsorientierung einer Smart City nicht verwirklichen. Doch auch für jeden anderen urbanen Raum ist ein kommunales Monitoring vorteilhaft, auch wenn er nicht den Anspruch einer Smart City erfüllen will. Die aktive Gestaltung der eigenen Zukunft ist immer sinnvoll, z.B. eine nachhaltige Entwicklung auf lokaler Ebene.

Langfristige Strategien wie eine Smart-City-Rahmenstrategie oder jede vergleichbare langfristig angelegte Stadtentwicklung können dazu verleiten, Handlungsschritte zu vertagen. Ein kommunales Monitoring erfordert die regelmässige Auseinandersetzung mit der Strategie und den gesetzten Zielen; es misst und beobachtet die erzielten Fortschritte und macht Handlungsbedarf ersichtlich. Ein regelmässiges Monitoring:

  • bietet eine fundierte strategische Informations- und Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung und erleichtert eine zeitgerechte Steuerung und Koordination von Ressourcen zur Stadtentwicklung;
  • ermöglicht aufgrund der umfassenden Themenvielfalt einer Smart City einen Einblick in die verschiedenen Handlungsfelder der Stadt;
  • zeigt Querschnittsmaterien und Schnittstellen auf und motiviert zur Vernetzung und Zusammenarbeit;
  • legt Entwicklungstendenzen in allen wichtigen Handlungsbereichen der Stadt offen und fördert Objektivität, Transparenz und Diskussionen auf Basis zugrunde liegender Daten und Fakten;
  • dient als Grundlage für einen gemeinsamen Diskurs und eine einvernehmliche Entscheidungsfindung zum weiteren Voranschreiten auf dem Entwicklungspfad.

Das Smart-City-Monitoring setzt besonders relevante Themen in einen neuen Kontext und motiviert Stadtbehörden und Bevölkerung zu einer gemeinsamen Umsetzung der Smart-City-Rahmenstrategie. Da den engagierten Smart Cities derzeit noch kein kompaktes und nutzerfreundliches Instrument zur Verfügung steht, hat es sich die Arbeitsgemeinschaft «kommunales Monitoring» zum Ziel gesetzt, ein solches Werkzeug zu entwickeln und den Städten zur Verfügung zu stellen

Entwicklung eines Werkzeugs zum kommunalen Monitoring

Kommunales Monitoring ist für alle Städte und Gemeinden, die eine aktive Zukunftsgestaltung anstreben, eine wichtige Aufgabe. Ein Vorprojekt zu diesem Thema, finanziert durch einen Innosuisse-Innovationscheck, wird von der ARGE «kommunales Monitoring» derzeit erarbeitet. Als nächster Schritt ist die Eingabe eines grösseren Forschungsprojektes bei Innosuisse angedacht. Für diese Eingabe werden nun Städte und Gemeinden gesucht, die ihre Zukunftsgestaltung aktiv in die Hand nehmen und gemeinsam ein nutzerfreundliches Smart-City-Monitoringsystem entwickeln wollen. Dieses soll nach seiner Entwicklung den Gemeinden zur Verfügung gestellt werden. Mitwirkende Gemeinden können First-User-Vorteile sowohl in finanzieller als auch in fachlicher Hinsicht nützen. So können diese Städte als Umsetzungspartner in einem Forschungsprojekt konzeptionelle Leistungen rund um die Aspekte Smart City & urbane Entfaltung  kosteneffizient in Anspruch nehmen. Das Projekt verfolgt im Wesentlichen folgende Ziele:
  • Unterstützung der Gemeinden und Städte bei der Definition ihrer spezifischen Smart-City-Indikatoren (Auswahl aussagekräftiger Indikatoren)
  • Integration bestehender Indikatorensysteme (Cercle Indicateurs, Energiestadt)
  • Definition von Workflows für die Erhebung von Indikatoren und Pflege des Monitoring-Systems
  • Einführung eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses
  • Implementierung dieses Monitoring-Systems in die städtischen Arbeitsprozesse und IT-Umgebungen
  • Visualisierung der Ergebnisse für eine schnelle und einfache Standortbestimmung
  • Etablierung eines harmonisierten Monitoring-Systems, das den Smart-City-Fortschritt langfristig misst und auf Wunsch über Benchmarking-Vergleiche die Entdeckung von adoptierbaren Best Practices unterstützt.

 

Quelle: www.societybyte.swiss

Co-Autoren:
Regina Flury von Arx
Stephan Haller


Autor: Stephan Juen | 21. Februar 2019 | 09:00
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