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Warum es eine Smart City-Rahmenstrategie braucht

Immer mehr Städte weltweit erkennen, dass sie künftigen Herausforderungen sowohl im globalen als auch im kommunalen Kontext mit Smart City-Prozessen begegnen können. Doch mit welcher Strategie und mit welchen Themenbereichen ist es am sinnvollsten, einen solchen Prozess einzuleiten?


Wie glückt der Start eines Smart City-Projekts? Wodurch lässt sich das Fehlerrisiko minimieren? Inwiefern kann man optimal von den Erfahrungen anderer Smart Cities profitieren? All diesen Fragen stellt man sich in geordneter und systematischer Art und Weise mit der Erarbeitung einer Smart City-Rahmenstrategie (SCR). In diesem Beitrag zeigen wir die klaren Vorteile auf.

Ich lehne mich mit den hier vertretenen Thesen in hohem Masse an die Empfehlungen des führenden internationalen Netzwerks für Smart Cities, dem Smart Cities Council, an.
Der Smart City Council SCC  ist eine weltweite Vereinigung von Unternehmen und Beratern, die sich mit dem Thema Smart City beschäftigen. Gemeinsam verweist diese Plattform auf 11’000 Smart City-Projekte. Sie geben eine hilfreiche Leitlinie, welche bei neuen Initiativen an die regionalen und lokalen Gegebenheiten individuell angepasst werden kann.

Wie lassen sich Smart City-Projekte effizient und kostengünstig umsetzen?

Ergänzt man eine Makroperspektive mit Best Practices von bereits realisierten Projekten, erhält eine Stadt den sichersten Weg zur Smart City. Risiko- und Hemmfaktoren werden frühzeitig erkannt und berücksichtigt, ausserdem können angehende Smart Cities auch Chancen und Bewährtes aus dem Erfahrungsschatz der realisierten Projekte profitieren. Dies führt zu effizient und kostengünstig entwickelten Smart City-Projekten, die sowohl positive Erfahrungen wie auch Fehlschläge anderer Smart Cities für eigene Prozesse verwerten. Eine bessere interne Vernetzung von städtischen Abteilungen führt zu ganzheitlich gedachten, langfristigen Planungen. Da dieser Plan eine Vielzahl der kommunalen Anliegen und Zuständigkeitsbereiche umfasst, lassen sich Prozesse effizienter gestalten, Mehrfach- Beschaffungen vermeiden und eine koordinierte Beschaffungspolitik günstigere Kosten erzielen.

 

Wie erntet man «low hanging fruits»?

«Low hanging fruits» zu ernten, also «niedrig hängenden Früchte» zu pflücken, macht Sinn. Bei minimalem Aufwand kann so in kurzer Zeit der grösste Ertrag erzielt werden. Im Prozess der Strategieformulierung für Smart Cities bedeutet dies, bewährte Projekte und Initiativen für bessere Energieeffizienz und zur Reduktion fossiler Brennstoffe in den Städten zu identifizieren und als bestehende Anknüpfungspunkte in die Rahmenstrategie zu integrieren. Wenn eine Stadt mit schnellen «Big Bang - Projekten» beginnt, kann sie Impulse geben und auf die öffentliche Unterstützung aufbauen. Die meisten Städte verfügen bereits über einzelne Projekte oder Innovationen, die sich für eine übergeordnete Smart City-Rahmenstrategie eignen. Dies gilt  in der Schweiz in besonderem Masse für erfolgreiche vermittelte Energiestadt-Massnahmen wie etwa das Schweizer Leuchtturmprojekt 2016 «Spiel Energie» aus Wil.

Funktioniert eine Smart City-Rahmenstrategie auch bei einer schrittweisen Umsetzung?

Mit einem strategischen Rahmen kann eine Stadt im Laufe der Zeit Schritt für Schritt vorankommen. Sollte es wegen fehlender Ressourcen oder aus anderen Gründen zu einer Entwicklungspause kommen, wird damit sichergestellt, dass die einzelne (Teil-) Projekte auch bei einer zeitlich versetzten Umsetzung miteinander kompatibel sind. Die Rahmenstrategie stellt sicher, dass sich alle kommunalen Beteiligten an dieselben Prinzipien und Standards halten, die Interoperabilität und Zusammenarbeit gewährleisten. Dadurch wird sichergestellt, dass einzelne Projekte miteinander kompatibel bleiben, auch wenn ihre Umsetzung zeitlich versetzt stattfindet.

Inwiefern steigert dieser strategischer Rahmen die Zustimmung der Bevölkerung?

Der Blick auf das grosse Ganze ermöglicht es, Prognosen zu künftigen Verbesserungen der Lebensqualität (livability), Umsetzbarkeit (workability) und Nachhaltigkeit (sustainability) plastisch darzulegen. Mit diesem Vorteil haben es Behörden einfacher, die Kommunikation zu den Gesamtzielen und einzelnen Massnahmen transparent zu gestalten und auf Risiken und Chancen abzustimmen. Solide Argumente erhöhen ihrerseits die öffentliche Zustimmung der Bürgerinnen und Bürger und vereinfachen die Zusammenarbeit unter den verschiedenen Stakeholder-Gruppen

Professionelle Kommunikation und eine proaktives Stakeholder-Management ist  für eine positive Wahrnehmung des Projekts bei der Bevölkerung unabdingbar. Diese beiden Schlüsselfaktoren stärken den Sinn für ein «gemeinsames Ziel» und berücksichtigen die verschiedenen Interessen im Planungsprozess.

Ein Vortragender der Universität von Leeds beschloss, die Bewohner von Boston zu fragen, was sie von einer Smart City erwarten. Die Antwort war ein bisschen überraschend. Sie wünschten eine intelligentere Version von dem, was sie bereits hatten: Sie wünschten sich alles, was ihre Stadt nachhaltiger und lebenswerter macht – und dazu eine «spezifische Wiedererkennbarkeit ihrer Stadt.»

 Blog 2 Stephan_Wien Aspern.pngBild: Seestadt Wien Aspern

 

Aussicht auf gute Lebensqualität

Gut ausgebildete Menschen und grosse Unternehmen fühlen sich zu Städten hingezogen, die eine klare Zukunftsvision mit einer überzeugenden Strategie untermauern. Die Aussicht auf eine gute Lebensqualität gewinnt als Standortfaktor für Unternehmen und Einzelpersonen zunehmend an Bedeutung.

Inwiefern ermöglicht der  strategische Rahmen Zugang zur Expertise der europäischen «Spitzenstädte»?

Es gibt eine Vielzahl internationaler Smart City-Projekte, die nur durch die Vernetzung von smarten Städten umsetzbar sind. Ausschreibungen für internationale Förderungen verlangen daher die Zusammenarbeit von Städten aus mehreren Ländern. Der Smart City-Prozesses baut auf der Bereitschaft, einander zu unterstützen und Erfahrungen auszutauschen. Daher ermöglicht der Einstieg in den Smart City-Prozess den Zugriff auf das Erfahrungswissen vieler Städte, die bereits erfolgreich Smart City-Projekte verwirklicht haben.

Wie kann eine Rahmenstrategie dazu beitragen, Hürden auf dem Weg zur Smart City zu überwinden?

Eine der Hürden auf dem Weg zur Smart City ist die menschliche Natur. Menschen neigen dazu, auf jene Lösungen zu vertrauen, die sie bereits kennen. Daher begegnen viele Menschen Veränderungsprozessen mit einer gewissen Skepsis. In diesem Kontext kann man den Smart City-Prozess auch als Change-Management-Prozess für Städte verstehen. Eine Rahmenstrategie («roadmap») trägt durch eine offene Debatte dazu bei, vielfältige Perspektiven zu erschliessen und so Widerstände auf dem Weg zu Smart City zu überwinden. Es ist daher wichtig, dass es der Stadtführung gelingt, Menschen zu inspirieren und für einen neuen Weg zu gewinnen. Der Ausblick auf eine neue erstrebenswerte Situation eröffnet bei vielen Menschen die Bereitschaft zum Wandel.

In meinem nächsten Beitrag berichte ich am Fallbeispiel der Stadt Wien über Erfahrungen mit einer Smart City-Rahmenstrategie.

 


 CTA_Fallstudien_Smart City

 

Bildquelle Titelbild: smartcityinitiative.com

Autor: Stephan Juen | 30. Oktober 2017 | 10:55
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