Lange Zeit basierte die Suchmaschinenoptimierung SEO auf Keywords und Backlinks, um möglichst weit oben bei den Google-Suchresultaten zu erscheinen. Doch nun setzt Google auf ein komplexeres System – es legt insbesondere Wert auf Qualität, Relevanz und Autorität der Inhalte einer Website. Für Unternehmen gilt es daher, sich anzupassen und Inhalte mit echtem Mehrwert und Expertise für die Suchenden zu erstellen. Zu berücksichtigen ist gleichzeitig auch die AIO zur Optimierung von Inhalten für die künstliche Intelligenz. Wir erläutern, wie sich dieser Spagat bewerkstelligen lässt.
Die Art und Weise, wie Google Inhalte von Websites bewertet, hat sich in den letzten Jahren radikal verändert. Während sich SEO früher hauptsächlich um Keywords und Backlinks drehte, berücksichtigt der Algorithmus heute eine Vielzahl von Faktoren. Diese hat Google in einer Reihe von Updates eingeführt:
Die Konsequenz aus diesen und insbesondere der jüngsten Entwicklungen ist, dass Unternehmen und Agenturen ihre Content-Strategien überdenken müssen. Reine SEO-Texte, die sich allein auf Keywords konzentrieren, haben im Content Marketing oder im Inbound Marketing ausgedient. Sie haben heute kaum noch eine Chance, dauerhaft auf den vorderen Plätzen zu bestehen. Stattdessen haben Inhalte vor allem nutzerbezogene Kriterien zu erfüllen, damit Suchmaschinen diese als autoritativen und relevanten Content wahrnehmen. Inhalte müssen dazu einer Reihe von Kriterien gerecht werden:
Die bisherigen SEO-Vorgaben wie Keyword oder Backlinks spielen zwar nach wie vor eine Rolle für die Suchmaschinen. Doch noch wichtiger ist der Einsatz von autoritativem Content geworden. Autoritativer Content zeichnet sich durch hohe Qualität, Relevanz und Vertrauenswürdigkeit aus. Solche Inhalte sind nicht nur gut recherchiert und präzise, sondern auch klar strukturiert und leicht verständlich. Sie spiegeln die Erfahrung und das Fachwissen des Autors wider und sind meist mit verlässlichen Quellen untermauert. Autoritativer Content ist darauf ausgelegt, die Fragen und Bedürfnisse der Zielgruppe umfassend zu beantworten. Sie überzeugen damit sowohl menschliche Leser als auch Suchmaschinen.
Google bewertet Inhalte anhand des E-E-A-T-Modells Es steht für Experience, Expertise, Authority und Trustworthiness. Diese vier Säulen bestimmen, ob eine Website in den Suchergebnissen bevorzugt wird oder nicht.
Ein autoritativer Inhalt ist keine Aneinanderreihung von Fakten oder SEO-optimierten Textblöcken, sondern er zeichnet sich vielmehr aus bestimmten Eigenschaften aus:
AIO (Artificial Intelligence Interaction Optimization) ist der nächste grosse Schritt in der Evolution des Suchmaschinen-Marketings. Während SEO-Strategien darauf abzielen, Inhalte für menschliche Nutzer zu optimieren, geht es bei AIO darum, Inhalte so zu gestalten, dass sie AI-Plattformen optimal verarbeiten und interpretieren können.
KI-gestützte Suchfunktionen, wie die «AI Overviews» von Google, machen Suchergebnisse intelligenter. Dabei sortiert Google Inhalte nicht mehr einfach nach einem festen Muster (lineare Indexierung), wie es bisher der Fall war. Stattdessen nimmt die Suchmaschine eine semantische Analyse vor, indem sie den Inhalt im Kontext des Nutzers und seiner Anfrage interpretiert. So erhält der Nutzer relevantere und besser auf seine individuellen Bedürfnisse abgestimmte Antworten.
Mit AIO ändert sich die Art und Weise, wie Content aufgebaut sein soll:
Beispiel für ein Featured Snippet in den Google-Suchresultaten
Die Kombination aus AIO und hochwertigem Content ist ein Schlüsselfaktor für die digitale Sichtbarkeit. Die folgende Vorgehensweise hilft Unternehmen dabei, ihre Content-Strategie entsprechend anzupassen:
Pillar-Seite: eine umfassende Seite, die ein Hauptthema ausführlich behandelt.
Cluster-Seiten: mehrere spezifische Unterseiten, welche die Aspekte des Hauptthemas vertiefen.
Verknüpfungen: Bidirektionale Verlinkungen via Hyperlinks zwischen Pillar- und Cluster-Content schaffen starke thematische Beziehungsmuster.
Prinzip des Pillar-/Cluster Modells
Bei der AIO sollen Inhalte so gestaltet sein, dass sie sich von KI-Systemen leicht verarbeiten und analysieren lassen können. Das bedeutet, dass Texte klar strukturiert, präzise formuliert und mit zusätzlichen Informationen (wie Metadaten) angereichert sein sollen.
Die thematische Logik des Content-Ökosystems einer Website spielt eine zentrale Rolle (Inhaltsarchitektur) für ein erfolgreiches SEO-Ranking. Gleichzeitig ist der eigentliche Aufbau eines Textartikels wesentlich: Ein gut gegliederter, logisch aufgebauter und technisch optimierter Beitrag erhöht nicht nur die Leserbindung, sondern maximiert auch die Auffindbarkeit in den Suchranglistenseiten.
Die Architektur eines Content-Ökosystems hat einen erheblichen Einfluss auf das Suchmaschinenranking von Inhalten einer Website. Klassische Webseiten, die ihre Inhalte in isolierten Blog-Beiträgen veröffentlichen, verlieren zunehmend an Sichtbarkeit. Erfolgreiche Content-Strategien setzen daher auf das zuvor erwähnte Pillar- und Cluster-Modell, das Google dabei hilft, die semantische Relevanz eines Themas zu verstehen.
Pillar Pages sind umfassende Inhalte, die ein Thema in der Tiefe behandeln und als zentrale Anlaufstelle für spezifischere Unterthemen dienen. Diese Pillar Pages sollten eine Reihe von Kriterien erfüllen:
Während eine Pillar Page die thematische Grundlage bildet, vertieft der Cluster Content spezifische Aspekte eines Themas. Der Cluster Content sind einzelne Cluster-Seiten die verschiedene ergänzende Themen zum Pillar Content aufgreifen:
Eine gut aufgebaute Pillar-Cluster-Struktur bietet nicht nur dem Nutzer eine klare Navigation, sondern signalisiert Google gleichzeitig, dass eine Webseite ein Thema in der Tiefe abdeckt.
5.2. Die optimale Textstruktur: Leserfreundlichkeit und algorithmische Relevanz
Die Absprungrate (Bounce Rate) einer Webseite ist einer der Faktoren, die Google bei der Bewertung eines Inhalts berücksichtigt. Unstrukturierte, schwer lesbare Inhalte oder lange Absätze führen dazu, dass Leser eine Seite schnell wieder verlassen.
Daher sollten hochwertige Textinhalte folgende Prinzipien befolgen:
Google nutzt strukturierte Daten (Schema Markup), um den Kontext eines Inhalts besser zu verstehen. Hier gibt es eine ausführliche Einführung zu den strukturierte Daten. Für autoritative Inhalte sind folgende Markups besonders relevant:
Strukturierte Daten verbessern nicht nur die Sichtbarkeit in den Suchresultaten, sondern sind ein essenzieller Bestandteil der AIO.
Die digitale Welt entwickelt sich rasant weiter, und mit ihr die Art und Weise, wie Inhalte konsumiert werden. Der verstärkte Einsatz von künstlicher Intelligenz durch Google wird die Anforderungen an Content-Ersteller weiter erhöhen. Unternehmen und Agenturen müssen sich anpassen, um langfristig in den Suchergebnissen sichtbar zu bleiben. Insbesondere auch, weil sich die Suchresultate-Landschaft verändert:
Je mehr Vertrauen und Autorität der Content transportiert, desto besser das Ranking bei den Suchresultaten. Dies bedeutet, dass Unternehmen und Agenturen Inhalte erstellen müssen, die nicht nur informativ und präzise sind, sondern auch von Experten verfasst sind, die in ihrem jeweiligen Fachgebiet anerkannt sind. Verlässliche Quellen sollen die Inhalte stützen, um das Vertrauen der Nutzer zu gewinnen und die Glaubwürdigkeit zu erhöhen.
Eine transparente Darstellung der Informationen und die Offenlegung der Quellen sind ebenfalls wichtig, um die Vertrauenswürdigkeit zu steigern und die Autorität der gesamten Webseite zu festigen. Hier kommt die bereits erwähnte Content-Formel E-E-A-T zum Zug (Experience, Expertise, Authority und Trustworthiness). Sie sollte zum festen Bestandteil jedes Inhaltselements werden.
Damit AI-Suchwerkzeuge Informationen effizient analysieren und interpretieren können, ist eine klare und logische Strukturierung der Inhalte wichtig. Dazu gehört die Verwendung von semantischen Markups und strukturierten Daten, die den Kontext und die Relevanz der Inhalte verdeutlichen. Ebenso sind die Integration von natürlichen Schreib- und Sprachstilen und die Berücksichtigung von Nutzeranfragen wichtig, um die Inhalte für KI-gestützte Suchfunktionen optimal zugänglich zu machen.
Umfassender Content mit Pillar- und Cluster-Inhalten führt zu nachhaltigerem Erfolg als kurzfristige SEO-Taktiken. Eine langfristige Strategie soll darauf abzielen, ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse und Interessen der Zielgruppe zu entwickeln. Das Pillar-/Cluster-Modell ermöglicht es, zentrale Themen ausführlich zu behandeln und durch spezialisierte Unterthemen zu ergänzen.
Dies verbessert nicht nur die Nutzererfahrung, sondern erhöht auch die semantische Relevanz für Suchmaschinen. So lässt sich die kontinuierliche Sichtbarkeit und Relevanz in den Suchergebnissen fördern und den Aufbau einer starken, thematisch fokussierten Online-Präsenz unterstützen. Um diese Vorgehensweise in der Organisation zu verankern, ist die bereits erwähnte Content-Planung zielführend.
Die theoretischen Grundlagen von autoritativen Inhalten, SEO und Artificial Intelligence Optimization (AIO) sind essenziell, doch letztlich zählt die praktische Umsetzung. Unternehmen und Agenturen, die langfristig im digitalen Wettbewerb bestehen wollen, müssen eine ganzheitliche und nutzerzentrierte Content-Strategie entwickeln.
In diesem Kapitel geht es darum, wie Unternehmen effizient hochwertige Inhalte erstellen, optimieren und distribuieren, um sowohl Nutzer als auch Suchmaschinen bestmöglich zu bedienen. Dabei betrachten wir den gesamten Content-Lifecycle – von der Planung über die Produktion bis hin zur Performance-Messung und kontinuierlichen Optimierung.
Eine erfolgreiche Content-Strategie beginnt mit der Identifikation der relevanten Themen. Dabei geht es nicht mehr nur darum, klassische Keywords zu recherchieren, sondern um das Verstehen von Suchabsichten (Search Intent).
Nicht jeder Inhaltstyp eignet sich für jede Zielgruppe. Die Auswahl des richtigen Formats entscheidet massgeblich über den Erfolg einer Content-Strategie.
Deep-Dive Blog-Artikel
Die Erstellung von hochwertigen Inhalten ist ein Prozess, der Planung, Expertise und technologische Unterstützung erfordert. Dabei sind einige Kernprinzipien essenziell.
Hochwertige Inhalte allein reichen nicht aus – sie müssen auch technisch optimiert sein, um maximale Reichweite zu erzielen.
Technische On-Page-SEO-Faktoren:
Diese Massnahmen helfen nicht nur, in den Google-Suchergebnissen besser zu ranken, sondern auch dabei, von Google AI Overviews und Featured Snippets bevorzugt zu werden.
Selbst die besten Inhalte erzielen keinen Effekt, wenn sie das Unternehmen nicht gezielt verbreitet. Die richtige Content-Distribution entscheidet darüber, ob ein Beitrag ein SEO-Geheimtipp bleibt oder sich verbreitet.
Unternehmen, die auf eine Kombination aus Owned und Earned Media setzen, erreichen den höchsten Verbreitungsgrad ihrer Inhalte:
Owned Media (eigene Kanäle)E-Newsletters: Direkte Ansprache der Community (Kontaktdaten bereits vorhanden).
Unternehmensprofil auf Social Media: Verlängerung der Reichweite zu neuen Kontakten mit Social Media Posts.
Backlinks auf die eigene Website durch Gastartikel oder Erwähnungen auf Plattformen von Dritten.
SEO-basierte Reichweite in den Suchmaschinen (Top-5-Präsenz auf organischen Suchresultaten).
Virale Social Shares und Erwähnungen in Foren.
Jede dieser Methoden trägt dazu bei, dass die anvisierten Zielpersonas die hochwertigen Inhalte nicht nur finden, sondern aus intrinsischem Interesse auch aktiv lesen.
Jede Content-Strategie ist ein dynamischer Prozess. Um sicherzustellen, dass Inhalte langfristig erfolgreich bleiben, sind regelmässige Analysen erforderlich.
Wichtige KPIs zur Erfolgsmessung:
Für die Messung dieser KPI's liefern Tools wie Google Analytics, Google Search Console, Ahrefs und HubSpot wertvolle Einblicke. Darauf abgestützt lassen sich Inhalte stetig verbessern.
Die Zeiten einfacher SEO-Texte, die lediglich auf das Einfügen von Keywords abzielen, sind endgültig vorbei. Google bewertet Inhalte heute nach einer Vielzahl von Kriterien, darunter fachliche Tiefe, die Fähigkeit, komplexe Informationen klar und verständlich zu präsentieren, sowie die technische Exzellenz, die sich in schnellen Ladezeiten und einer optimalen Darstellung auch auf mobilen Geräten widerspiegelt.
Zu den Gewinnern in der neuen SEO-Welt werden diejenigen Unternehmen gehören, die sich frühzeitig mit den Anforderungen von AIO, dem E-E-A-T- sowie dem Pillar-/Cluster-Modell und einer ganzheitlichen Content-Strategie auseinandersetzen. Sie verstehen, dass es nicht nur darum geht, suchmaschinengerechte Inhalte zu erstellen, sondern Content mit echtem Mehrwert für die Zielpersonen.
Inhalte mit Mehrwert gehen auf die Bedürfnisse oder Herausforderungen der Zielpersonen ein und liefern umfassende Antworten auf ihre wichtigen Fragen. Dies maximiert die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen und stärkt das Vertrauen sowie die Loyalität der Zielgruppe in die Organisation und ihre Marke.