Auch im Jahr 2023 nehmen soziale Medien eine wichtige Rolle in der Marketingstrategie von KMU und Organisationen ein. Da sich auch Social Media laufend an die Gewohnheiten der Nutzerinnen und Nutzer anpassen, bieten sie für Unternehmen neue Chancen bei der Zielgruppenansprache. Eine Übersicht über die sechs wichtigsten Social-Media-Trends im Jahr 2023.
Heute sind soziale Medien fest im Alltag vieler Menschen und Unternehmen verankert. Konsumentinnen und Konsumenten nutzen sie zur Unterhaltung, als Kommunikationskanal, für Online-Shopping und zunehmend auch als Informationsquelle. Die vielseitigen Nutzungsformen sozialer Medien bieten KMU verschiedene Möglichkeiten, sie zielführend in ihren Marketing-Mix zu integrieren. Mit Linkedin, YouTube, Instagram oder TikTok stehen Plattformen bereit , über die Unternehmen mit ihren Zielgruppen in Dialog treten sowie Vertrauen und Präsenz aufbauen können.
Soziale Medien unterliegen einem ständigen Wandel. Um ihren Usern ein optimales Nutzererlebnis bieten zu können, passen sie sich laufend an die Verhaltensmuster ihrer Zielgruppen an. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass Social-Media-Manager und Marketingverantwortliche die neuen Impulse in der Social-Media-Welt mitverfolgen und sie in ihre Social-Media-Strategie einbeziehen. Wir stellen eine Prognose über sechs Social-Media-Trends, welche die Social-Media-Kommunikation im kommenden Jahr beeinflussen werden.
Trend 1: Videocontent setzt sich durch
Auch im neuen Jahr spielen kreative und packende Bewegtbilder eine wichtige Rolle. Wie kein anderer Inhalt bewirken Kurzvideos ein hohes Engagement, punkten mit Emotionalität und vermitteln authentische Erfahrungen – über alle Nutzergruppen hinweg. Die Popularität von Videos ist nicht zuletzt den Plattformen Youtube und TikTok geschuldet, welche ausschliesslich auf bewegte Bilder setzen und damit grosse Erfolge feiern. Dies ist den anderen Social-Media-Kanäle nicht verborgen geblieben und sie richten ihre Dienste immer stärker auf Videocontent aus. Neben den immer erfolgreicher werdenden Facebook- und Instagram-Reels, fokussiert auch LinkedIn seinen Algorithmus mehr und mehr auf Bewegtbilder.
Für Unternehmen bringt der Erfolg von Videos Vor- und Nachteile mit sich. Um gutes, kreatives und authentisches Filmmaterial zu erstellen, brauchen Social-Media Teams zusätzliche Ressourcen. Und gerade in kleinen KMU kann dies ein Problem sein. Ein Kompromiss aus Bild- und Videocontent, die Beauftragung einer professionellen Content-Agentur oder die gezielte Zusammenarbeit mit Influencern bieten Wege, wie sich trotz knapper Ressourcen erfolgreiche Videos erstellen lassen.
Trend 2: In der Kürze liegt die Würze
Die Social-Media-Kommunikation lebt seit jeher von kurzen, emotionalen und lebendigen Inhalten. Doch im Jahr 2023 wird die Forderung nach Kürze wichtiger denn je. Studien zeigen, dass der durchschnittliche User heute zwar mehr Zeit in den sozialen Medien verbringt, sich aber deutlich kürzer mit den einzelnen Inhalten auseinandersetzt.
Für Social-Media-Manager ist das ein klares Signal. Sie sind gefordert, ihren Zielgruppen knappe Inhalte zu präsentieren – ohne dass dabei die Qualität leidet. Je kürzer und kreativer ein Beitrag, desto mehr Interaktion und Engagement bewirkt er. Ist für bestimmte Themen dennoch ein längeres Content-Format notwendig, so sind die relevanten Kernbotschaften bereits in den ersten Sätzen zu platzieren.
Trend 3: Augenhöhe und Authentizität
Auch im 2023 legen Social-Media-User Wert auf authentische und glaubwürdige Inhalte. Statt der heilen Welt, die lange auf Social Media beschworen wurde, gewinnen bewegende Alltagsgeschichten die Sympathien der Nutzerinnen und Nutzer. Social-Media-Managern stehen verschiedene Wege offen, diesen Trend zu nutzen:
- Zusammenarbeit mit Nano- und Mikroinfluencern
Nano- und Mikroinfluencer bieten insbesondere für KMU interessante Optionen für die Zusammenarbeit. Zum einen bieten sie oftmals attraktivere Konditionen, zum anderen geniessen sie in relevanten Nischen-Zielgruppen eine hohe Glaubwürdigkeit und sie rufen mit ihren Beiträgen regelmässig viele Reaktionen hervor. - Unterstützung von User Generated Content (UGC)
User Generated Content bezeichnet Inhalte, welche Kundinnen und Kunden selbst über ihre Erfahrungen mit Produkten oder Dienstleistungen eines KMU erstellen. UGC unterstützt organisches Marketing, indem er die Glaubwürdigkeit einer Firma stärkt und eine direkte Verbindung zu den Nutzerinnen und Nutzern herstellt. Damit wird UGC immer mehr zum Must-Have erfolgreichen Social-Media-Marketings. - Erzählen authentischer Geschichten
Authentizität ist das Schlagwort für Social-Media-Beiträge im Jahr 2023. Reine Traumwelten und Photoshop-Produkte ziehen nicht mehr. User möchten Emotionen spüren, echte Mitarbeitende kennenlernen und wahre Geschichten hören. Besonders junge Nutzende schätzen es, wenn sowohl der CEO als auch der Lehrling eine Stimme in den sozialen Netzwerken erhalten. - Engagement zeigen
Indem Unternehmen bei sozialen und gesellschaftlichen Themen eine klare Haltung einnehmen, gewinnen sie bei vielen Social-Media-Nutzenden neue Sympathien. Konsumentinnen und Konsumenten suchen zunehmend nach Unternehmen, mit denen sie sich identifizieren und gemeinsame Werte teilen können. Glaubwürdigkeit und Engagement sind wichtig – soziale Medien der passende Kanal, um darüber zu berichten.
Trend 4: Social Commerce
Social Commerce, der Einkauf von Produkten und Dienstleistungen direkt über soziale Medien, gewinnt weiterhin an Popularität – besonders bei jüngeren Generationen. Mit der zunehmenden Verschmelzung von Marketing, Social Media und dem Onlinehandel, wandeln sich soziale Netzwerke zu einer zusätzlichen Retail-Plattform für Unternehmen. Der Grund ist simpel. Über soziale Medien haben Kundinnen und Kunden eine unterbrechungsfreie Kundenerfahrung: Von der Inspiration über die Interaktion bis hin zum Kaufabschluss nutzen User die Plattform, ohne sie verlassen zu müssen. Zudem gliedert sich der Einkaufsprozess nahtlos in ihren Arbeitsalltag ein.
Aus Unternehmenssicht ist es jedoch wichtig, dass der Einstieg in Social Commerce nicht unbedacht geschieht. Umfassende Markt- und Kundenanalysen sind wichtig, um herauszufinden, ob ein allfälliges Social-Commerce-Angebot von der gewünschten Zielgruppe genutzt werden könnte und der neue Verkaufskanal mit der bestehenden Verkaufsstrategie harmoniert.
Trend 5: Dezentralisierte Plattformen
Die neue Datenschutzverordnung und die steigenden Sensibilität für den Schutz persönlicher Daten im Netz erfordern auch von sozialen Medien eine Reaktion. Dezentrale Netzwerke wie Slack oder Mastodon werden in den kommenden Jahren zunehmend an Marktanteilen und an Beliebtheit gewinnen. Sie punkten mit Transparenz, mehr Freiheit und mit besseren Kontrollmechanismen für Nutzende – auch mit Blick auf die Datensicherheit.
Um langfristig überleben zu können, werden auch die «alten Hasen» der Social-Media-Welt wie Facebook oder Twitter ihre Datenschutzstrategien überarbeiten, ihren Usern mehr Kontrolle zurückgeben und ihre Kundenbetreuung verbessern müssen. Im Jahr 2023 könnten diese Vorhaben den Anfang machen.
Trend 6: Social Listening und Artificial Intelligence (AI) statt Cookies
Ende 2023 schlägt das letzte Stündchen der sogenannten «Drittanbieter-Cookies». Dabei handelt es sich um Cookies, die Daten über die Bedürfnisse, Interessen und Verhaltensweisen von Internetnutzenden sammeln. Sie bieten die Datengrundlage, damit Unternehmen personalisierte Erlebnisse und Publikationen schalten können. Mit dem Ende der Drittanbieter-Cookies müssen Organisationen und KMU neue Wege entwickeln, um ihren Zielgruppen auch künftig persönliche Erlebnisse bieten zu können.
Die Lösung heisst «Social Listening». Mit gezielten Analysen und dem Ausbau der entsprechenden Kanäle erfahren Unternehmen mehr über ihre Follower, und sie können ihre Social-Media-Aktivitäten auf deren Bedürfnisse ausrichten – auch ohne Cookies. Eine grosse Hilfe ist dabei die Integration von Analyse-Tools, die durch künstliche Intelligenz (AI) gesteuert werden. Diese untersuchen das Netz auf mögliche Trends und für User relevante Themen und bieten die Basis für eine bessere Personalisierung von Inhalten. Mit der zunehmenden Datensammlung lassen sich AI-Programme optimieren, Kundenverhalten besser analysieren und neue Ideen entwickeln.
Fazit: Zunehmender Nutzerfokus und eine neue Ära der Datensammlung
Die Social-Media-Trends 2023 fordern von Unternehmen und Organisationen authentische Geschichten, glaubwürdige Plattformen und packende Videos. Während Social Commerce weiterhin an Bedeutung gewinnt, müssen KMU spätestens im Jahr 2023 ihr Know-how beim Social Listening aufbauen. Der zielgerichtete Einsatz von Künstlicher Intelligenz (AI) kann ihnen dabei neue Türen öffnen. Die anstehenden Änderungen im Datenschutz (Stichwort: Cookies) und die sich schnell ändernden Bedürfnisse von Usern machen es nötig, neue Perspektiven zu entwickeln.
Welche Social-Media-Entwicklungen im Jahr 2023 für ein Unternehmen relevant sind, hängt von der Situation im Markt, den relevanten Kundengruppen, Unternehmenszielen und Ressourcen ab. Mit der richtigen Mischung aus neuen Trends und bewährten Strategien tragen soziale Medien zum langfristigen Unternehmenserfolg bei. Werden sie in Kombination mit weiterführenden Content-Elementen wie Blog-Posts, Whitepapers und Landing Pages eingesetzt, lässt sich eine ganzheitliche Content-Marketing-Strategie im Sinne von Inbound Marketing umsetzen. Auf dem Weg dahin bietet sich die Zusammenarbeit mit einer komptetenten Kommunikationsagentur an, die sowohl Soziale Medien als auch Inbound Marketing zu ihren Kernkompetenzen zählt. Dank ihrer jahrelangen Erfahrung und dem notwendigen Weitblick kann sie Unternehmen bei der Analyse und Weiterentwicklung ihrer Social-Media-Tätigkeiten berate. Auch sie steht ihnen beim Aufbau und der Umsetzung einer zielführenden Content-Strateige zur Seite.
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